Das Handgelenk bezeichnet das aus mehreren Teilgelenken zusammengesetzte Gelenk (Articulatio composita) an der Hand der Säugetiere. Bei den vierfüßigen Tieren wird es auch als Vorderfußwurzelgelenk bezeichnet. Es gehört neben den Fingergelenken zu den Gelenken der Hand (lat. Articulationes manus). Beim Menschen werden als Handgelenk das Gelenk zwischen Speiche und Handwurzelknochen (Articulatio radiocarpalis, „proximales Handgelenk“) sowie das zwischen den beiden Reihen der Handwurzelknochen (Articulatio mediocarpalis, „distales Handgelenk“) bezeichnet.
Im weiteren Sinne werden auch die übrigen Gelenke der Handwurzel unter diesem Begriff eingeordnet, die als sogenannte straffe oder Wackelgelenke (Amphiarthrosen) die beiden Hauptgelenke in ihrer Funktion unterstützen, allerdings nur einen geringen Bewegungsumfang zeigen. Bei den meisten Tieren gibt es auch eine Verbindung zwischen Elle und den Handwurzelknochen (Articulatio ulnocarpea). Darüber hinaus zählt man die straffen Gelenke zwischen den einzelnen Handwurzelknochen (Articulationes intercarpales) sowie zwischen Handwurzel- und Mittelhandknochen (Articulationes carpometacarpales) generell zum Vorderhandwurzelgelenk (Articulatio carpi).
Alle Teilgelenke wirken gemeinsam als funktionelle Einheit und ermöglichen Beugung (Flexion) – Richtung Handinnenfläche (Palmarflexion) / Streckung (Extension) – Richtung Handrückseite (Dorsalextension) sowie Abspreizbewegungen (Abduktion) – Richtung Daumen (Radialabduktion) und Richtung Kleinfinger (Ulnarduktion).