Die Wirbelsäule (lat.: Columna vertebralis, griech. rhachis) ist in ihrer Gesamtheit das zentrale tragende

Konstruktionselement der Wirbeltiere. Sie bildet nicht nur die knöcherne Mitte des Körpers, sie verbindet

auch alle anderen Teile des Skelettes miteinander. Darüber hinaus umhüllt die Wirbelsäule das im

Wirbelkanal liegende Rückenmark.

Die Wirbelsäule ist aufgrund der sehr komplexen anatomischen Struktur sehr anfällig für innere und äußere mechanische und biologische Einflüsse. Darüber hinaus kommt es schon ab dem 30. Lebensjahr zu vorzeitigen Abnützungen der Bandscheiben und der Gelenksverbindungen. Aus diesem Grund ist die Diagnostik und Behandlung zu einer zunehmenden Herausforderung für viele Fachgebiete geworden. Neben einer exakten persönlichen Untersuchung sind zusätzliche radiologische Hilfsmittel (Computertomographie, Magnetresonanztomographie) inzwischen unverzichtbar. Schmerzhafte Zustände auf degenerativer Basis bzw. nach Unfällen können im Regelfall durch ein angepaßtes Stufenkonzept mittelfristig in der Mehrzahl aller Patienten gut beherrscht werden. Neben einer Adaptierung der Lebensgewohnheiten zur Vermeidung von Fehlbelastungen kommen in erster Linie physiotherapeutische und physische Maßnahmen zur Anwendung. Begleitende medikamentöse Maßnahmen (schmerzstillend, entzündungshemmend, muskelentspannend) sind in Akutphasen unverzichtbar – als Langzeittherapie aufgrund der Nebenwirkungen und des Suchtpotentials jedoch weniger geeignet. Begrenzt geeignet sind Hilfsmittel wie Stützmieder etc. insbesondere als Langzeitanwendung. In manchen Fällen ist eine operative Behandlung notwendig, insbesondere bei nicht beherrschbaren Schmerzzuständen und anhaltenden neurologischen Ausfällen. In diesem Zusammenhang muss natürlich auch eine radiologische Zusatzuntersuchung zum Gesamtbild mit einbezogen werden.

Die Operation in geübten Händen (Bandscheibenchirurgie, Stabilisierung von Wirbelsegmenten, Durchtrennung von schmerzführenden Nerven) bietet heute eine sinnvolle Alternative bei vergleichsweise geringen Komplikationen – dennoch (persönliche Ansicht) werden im deutschen Sprachraum zu viele Patienten operativ versorgt, was sich letztendlich auch in der Komplikationsrate niederschlägt. Aus diesem Grund sollen und müssen gerade bei chronischen Krankheitsbildern und Schmerzzuständen sämtliche konservative Maßnahmen voll ausgeschöpft werden.

Behandlung
  • Exakte Diagnostik bei chronischen Schmerzen, Instabilitäten und Bandscheibenproblemen.
  • Vermittlung kompetenter Spezialisten aus dem Fachgebiet der Wirbelsäulenchirurgie.
  • Erstellung von patientenspezifischen Therapiekonzepten (medikamentöse Schmerztherapie bzw.lokale Infiltrationstechniken)
  • Vermittlung an spezialisierte Physiotherapeuten und Manualtherapeuten

Ballettänzerin

Gleitwirbel (Spondylolisthese)

Wirbelsäule des Menschen

(von links gesehen)

Farblegende:

BRAUN: Halswirbel (Pars cervicalis)

BLAU: Brustwirbel (Pars thoracalis)

GELB: Lendenwirbel (Pars lumbalis)

GRÜN: Kreuzbein (Os sacrum)

LILA: Steißbein (Os coccygis)